Zum wiederholten Mal steht der Wald im Naturpark Harz auf einer Fläche von 150 Hektar in Flammen. Der Ortsverband Bernburg des Technischen Hilfswerks wurde am Samstag, den 3. September 2022, gegen 20 Uhr zur Unterstützung bei der Löschwasserversorgung von der Regionalstelle Magdeburg angefordert. Vier Helfer wurden mit zwei Fahrzeugen und zwei darauf verlasteten Wassertanks in den Bereitstellungsraum in Schierke, einem Stadtteil von Wernigerode, verlegt. Für genau diese Einsatzoption wurde erst im Juli diesen Jahres ein Tank mit einem Volumen von 10.000 Liter mit Hilfe der Stiftung THW angeschafft. Der zweite Behälter kann 2.000 Liter Wasser aufnehmen.
Nach der Einweisung in die Lage vor Ort und Erkundung der Fahrtroute nahmen die THW-Fahrzeuge den Pendelverkehr zwischen der Wasserentnahmestelle in der Nähe der Eissportarena und dem Brockenplateau in 1.141 m Höhe auf. Die 10 km lange Strecke verlangt von den Kraft- und Beifahrern höchste Aufmerksamkeit, da auf der Route sehr schmale Versorgungswege mit teilweise spitzen Kurven befahren werden muss.
Je nach aktuellem Arbeitsauftrag wird das transportiere Wasser in Löschwasserbecken der Feuerwehr, eine Zisterne auf dem Gipfel oder direkt in die Kesselwagen der Harzer Schmalspurbahn gepumpt. Mit einer Dampflokomotive wird es an den Rand des Einsatzgebietes gefahren. Als die ersten Erfahrungen beim Transport gemacht wurden, schlossen sich vier bis acht LKW zu einer Kolonne zusammen, um den Verkehrsfluss zu optimieren und längere Wartezeiten durch Gegenverkehr zu vermeiden.
Das THW stellt in einer Schicht bis zu 150.000 Liter Löschwasser den Einsatzkräften der Feuerwehr zur Verfügung. Mit zwei Personalwechseln pro Tag wird eine ganztägige Versorgung und Verfügbarkeit gewährleistet.
Durch die große mediale Präsenz waren die Arbeitgeber der Helferinnen und Helfer bereits zum Wochenstart über die Schadenslage informiert. Zügig wurden die Kameraden von der Arbeit freigestellt und die Einsatzbereitschaft ist, zunächst bis zum Wochenende, sichergestellt.
"Auf eure Einsatzbereitschaft und Leistung vor Ort und den rückwärtigen Tätigkeiten bin ich sehr stolz.", teilte der Ortsbeauftragte Jörg Däumichen seinen Kameraden mit. "Von der Alarmierung über die Freistellungen durch eure Arbeitgeber, die Organisation der Personaleinteilung bis zur Abarbeitung der Arbeitsaufträge vor Ort läuft alles nach Plan." Weiterhin lobte er die professionelle Zusammenarbeit mit den Einsatzkräften und das unermüdliche Engagement im Harz.
Unwegsames Gelände, wenige Zufahrtswege und vor allem die Gefahr von umstürzenden Bäumen erschweren bisweilen die Eindämmung des Feuers. Der hochfrequentierte Einsatz von sieben Hubschraubern und zwei Löschflugzeugen, die seit Montag vor Ort sind, zeigt große Erfolge, um den Waldbrand unter Kontrolle zu bringen.